Shiatsu – das ist vieles auf einmal. Massage, Druck, Dehnen, Mobilisieren, Akkupunkturpunkte stimulieren… Das dient alles dazu, die Energie im Körper wieder fließen zu lassen. Unsere Expertin, Monika Sperber erklärt uns dieses Konzept und erzählt über Ihre Arbeit. Mehr zum Thema erfahren Sie hier: www.sperber-shiatsu.at.
Ich arbeite dabei mit meinen Fingern, Händen, Ellbögen, Knien und manchmal auch mit den Füßen. Wenn Sie jetzt an diese Videos denken, wo hartgesottene asiatische Männer malträtiert werden, dann schieben Sie dieses Bild gleich wieder zur Seite. Das ist nicht Shiatsu! Denn Shiatsu kann sanft, entspannend, bestimmt, aktivierend, fordernd, aber nie aggressiv sein. Der Shiatsu-Praktiker macht am Anfang jeder Behandlung eine ganz individuelle Diagnose und konzentriert sich darauf, was Sie in diesem Moment gerade brauchen.
Shiatsu kommt aus Japan
Die Grundlage von Shiatsu ist die Traditionelle Chinesische Medizin und die Technik stammt ursprünglich aus Japan. Shiatsu findet bekleidet auf einer Matratze am Boden bzw. bei Bedarf auf einer Liege statt. Wir arbeiten mit und entlang von Meridianen (deren Existenz auch wissenschaftlich bewiesen ist). Jedem der fünf Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall werden Meridiane zugeordnet, die wiederum unterschiedliche Eigenschaften haben und mit unseren Organen verbunden sind. Diese Meridiane sind – abhängig davon wie Sie Ihr Leben gestalten – unterschiedlich lebendig. Wir sprechen dann von Leere, Fülle oder Stagnation. Ein Beispiel: Wenn Sie sich beispielsweise permanent verausgaben, immer das Gefühl haben, nicht genügend zu leisten und dem Leben hinterherhecheln und auch noch schlecht schlafen, dann werden einige Meridiane erschöpft sein, andere angespannt. Hier einen Ausgleich zu schaffen, ist mein Betätigungsfeld.

Der Gallenblasenmeridian wird übellaunig ohne Bewegung
Es gibt Meridiane, wie etwa der Gallenblasenmeridian, der sehr übellaunig reagiert, wenn man sich zu wenig bewegt oder Dinge, die schon lange auf Umsetzung warten, auf die lange Bank schiebt. Dann sprechen wir von Stagnation. Auch bei Menschen, die wie ein Druckkochtopf explodieren, würde ich einmal den Gallenblasenmeridian genauer unter die Shiatsu-Lupe nehmen. Das kann kurz weh tun, aber wenn diese aufgestaute Energie dann wieder in Schwung kommt, fühlen sich die Klienten meist voller Energie und Tatendrang. So war es bei meiner ersten Shiatsu-Behandlung auch: Am liebsten hätte ich alle frisch gesetzten Bäumchen auf der Mariahilfer Straße ausgerissen. Das mag für Sie jetzt unglaubwürdig klingen, aber für mich war es ein Grund – nach mehr als einem Vierteljahrhundert – meinen gut bezahlten Job zu wechseln und mit Shiatsu nochmals neu zu beginnen.
Feuertyp, stilles Wasser oder doch erdig?
Ein altes Sprichwort sagt „Das geht mir an die Nieren“. Menschen, die schnell frieren, unter kalten Füßen und Schmerzen im unteren Rücken leiden, haben oft eine schwache Nierenenergie. In solch einem Fall konzentriere ich mich auf den Nierenmeridian, frage aber auch nach Ihrer Ernährung. Essen sie vielleicht zu viel Salat und Rohkost und zu wenig gekochte Mahlzeiten? Sie sehen schon, Shiatsu hat viele Facetten und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Wie lebt mein Klient und was kann ihn unterstützen? Ist er eher ein Feuertyp, ein stiller Wassertyp, ein gemütlicher Erdmensch oder doch ein sehr strukturierter Metalltyp?

Wo staut es auf der Energieautobahn
Stellen Sie sich vor, die Energie in Ihrem Körper fließt wie ein Fluss, aber dieser Fluss ist kein gleichmäßiger. Irgendwo verläuft sich das stolze Gewässer zu einem Rinnsal, ein andermal stauen sich die Wassermassen vor einem Hindernis. Genau so verhält es sich auch mit der Energie in Ihrem Körper. Denken Sie an einen Menschen mit einem heißen, roten Kopf und kalten Füßen – da muss doch irgendwo ein Stau auf dieser Energieautobahn sein. Dieses Ungleichgewicht führt zu Blockaden oder Mangelerscheinungen, längerfristig auch zu gesundheitlichen Beschwerden, wie beispielsweise Nicht-Abschalten-Können, Kopfschmerzen, Migräne, Verstopfung, Schlafstörungen, Verspannungen, Schulterschmerzen, Hitzewallungen, Bluthochdruck etc. Meine spannende Aufgabe ist es, diesen Fluss wieder zum gleichmäßigen Fließen zu bringen und solche Beschwerden zu mildern oder zum Verschwinden zu bringen. So erzählen mir Klienten immer wieder, dass sie nach einer Shiatsu-Behandlung ein Kribbeln im ganzen Körper spüren als würde etwas lebendig werden, andere wiederum werden müde, weil ihr Körper endlich einmal losgelassen hat und die Müdigkeit rauskommen darf oder der Kopf wird klarer, weil sich nicht mehr die gesamte Energie oben konzentriert, sondern auch die Füße erreicht.
Jeder spürt etwas anderes, weil jeder Körper, jeder Mensch auch anders ist. Das ist das Schöne, aber auch Herausfordernde an meinem Beruf. Es gibt kein Patentrezept und damit bleibt es immerzu spannend!
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