Kennen Sie das Gefühl, wenn sich Ihre Kehle vor Aufregung zusammenzieht? Oder wenn Ihr Herz während eines Horrorfilms schneller schlägt? Laut Wissenschaftler können Menschen alle Emotionen mit körperlichen Empfindungen verbinden.
Dies belegt nun eine neue Studie, die kürzlich an der Universität von Turku durchgeführte wurde: mehr als tausend finnische, schwedische und taiwanesische Teilnehmer wurden gebeten, Körperbereiche zu lokalisieren, wo genausie bestimmte Emotionen verspüren. Erstaunlicherweise beschloss das Team, bis zu 100 verschiedene Gefühle zu untersuchen – wussten Sie überhaupt, dass es so viele gibt?
Darunter waren natürlich nicht nur diejenigen, die wir als Emotionen beschreiben würden, sondern auch Wahrnehmungen (wie Sehen und Hören), Körperfunktionen (wie Hunger oder Durst), physiologische Prozesse (wie Schlafen und Essen), krankheitsbedingte Gefühle (wie Husten oder Fieber) und Störungen wie Depressionen und Angstzustände.

Es stellte sich heraus, dass die mehr als 1000 Teilnehmer mehr als erwartet gemeinsam haben: Wissenschaftler schätzen, dass die Empfindungen bei Menschen auf der ganzen Welt unabhängig von Alter, Geschlecht oder kulturellem Hintergrund ähnlich sind. Ein weiterer wichtiger Befund ist, dass wir nicht nur Dinge in unserem Körper fühlen, sondern dass unsere körperlichen Empfindungen auch die Art und Weise beeinflussen, wie wir Emotionen verarbeiten.
“Wir haben solide Beweise dafür erhalten, dass der Körper an allen Arten von kognitiven und emotionalen Funktionen beteiligt ist. Das heißt, der menschliche Geist ist stark verkörpert”, sagt Riitta Hari.
Was bedeutet dann ein Bauchgefühl?
Einige dieser Ergebnisse waren nicht wirklich überraschend: Zum Beispiel wurde der Hunger, wie zu erwarten, hauptsächlich im Magen empfunden. Aber auch so komplexe Gefühle wie Zusammengehörigkeit oder Schuldgefühle haben ihre spezifischen Stellen im Körper.
Es gibt einen Grund dafür, dass Liebeslieder immer wieder unsere Herzen erwähnen: Die meisten Gefühle wurden in erster Linie auf diesen Bereich des Körpers übertragen. An zweiter Stelle stand der Kopf, denn unsere Emotionen beeinflussen zweifellos unsere Muskelaktivierung und damit auch die Gesichter, die wir beim Reagieren auf Reize machen.
Der Magen war auch eine häufige Antwort, was wiederum kein Zufall ist: Ein Teil unseres Nervensystems befindet sich im Darm. Die Teilnehmer verbanden auch Emotionen mit ihrer oberen Brust, wahrscheinlich aufgrund von Veränderungen in Atmung und Herzschlag, die häufig mit intensiven Emotionen einhergehen.

Körperweite Emotionen
Die Studie hat auch ergeben nicht alle Emotionen einfach im Körper zu lokalisieren sind. Während sich einige um bestimmte Organe oder Körperteile konzentrierten, konnten andere eher einfach insgesamt gefühlt werden! Solche waren die Gefühle von Manie oder Erschöpfung – auch wenn diese Gefühle sich scheinbar widersprechen.
Sehr überraschend stellte sich heraus, dass selbst solche Gefühle einen bestimmten Ort hatten, den wir überhaupt nicht mit einer körperlichen Empfindung assoziiert hätten. Eine Solche war “Selbstkoordination”, die wir anscheinend in unseren Köpfen und Händen “fühlen” – wahrscheinlich die wichtigsten Teile, um unser Verhalten zu regulieren.
Fazit? Diese Studie ist ein weiterer Beweis dafür, dass unser Geist und unser Körper eng miteinander verbunden sind und es wichtig ist, sowohl auf unsere geistige als auch auf unsere körperliche Gesundheit zu achten. Stress und negative Gefühle wirken sich auf die Organe aus – aber auch die positiven Emotionen.
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