Was eigentlich ist Übersäuerung? Sind Sie betroffen? Was kann man dagegen tun? Unsere Expertin, Philippa Lovrek erklärt alles. Schauen wir uns zuerst die enthüllenden Anzeichen an!
Viele Mediziner schreien auf, wenn sie hören, dass Naturheilkundler von Übersäuerung reden – denn die gibt es in den Augen vieler Ärzte nicht. Wichtig ist hier, den Unterschied zwischen einer Azidose (Übersäuerung des Blutes) und einer chronischen Übersäuerung zu erklären: unser Blut ist leicht basisch. Bewegt sich dieses pH-Milieu auch nur ein klein wenig nach unten in Richtung des sauren Bereichs, so spricht man von einer Azidose. Das ist eine medizinisch diagnostizierte Übersäuerung des Blutes, die lebensbedrohlich ist.
Bei einer chronischen Übersäuerung hingegen bleibt der pH-Wert des Blutes konstant, aber andere Teile des Körpers kämpfen mit zu vielen Säuren. Dieser Zustand hat sich durch einen sauren Lebensstil über Jahre hinweg entwickelt, ist zwar im ersten Moment nicht lebensbedrohlich, sollte aber unbedingt wieder ausbalanciert werden.
Übersäuerung lässt sich leider nur schwer messen. Es gibt zwar Urinteststreifen in der Apotheke, allerdings sind diese nicht sehr zuverlässig. Man müsste über den Zeitraum von einer Woche ca. 6 Mal am Tag seinen Urin messen, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Zudem muss man wissen, dass der Urin großen pH-Schwankungen unterliegt – je nach Tageszeit und abhängig davon, ob und was gegessen wurde, wie viel man sich bewegt hat usw.
Die Anzeichen einer Übersäuerung lassen sich viel eher an den Symptomen erkennen. Dafür muss man in sich hineinhören und die Signale des eigenen Körpers lesen. Wenn dir zwei der nachfolgenden Probleme bekannt vorkommen, dann ist es ratsam, ein paar Dinge in deinem Leben zu ändern.
Die Haut
Die Haut ist unser größtes Organ und unterstützt den Körper mithilfe der Schweißdrüsen bei der Entgiftung. Säuren und andere unerwünschte Stoffe werden über die Poren an die Hautoberfläche abgegeben, wo sie verdunsten. An der Haut erkennt man sehr schnell und deutlich den Gesundheitszustand: Blasse, fahle oder schlecht durchblutete Haut kann ein Anzeichen für eine Übersäuerung sein. Auch Hautunreinheiten wie Mitesser und Pickel können auf einen unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt hinweisen. Besonders hilfreich können hier Basenbäder sein.
Der Darm
Je nachdem wie wir uns ernähren, muss unser Darm Höchstleistungssport betreiben. Viel Zucker, Fett, Alkohol, Weißmehlprodukte, tierische Eiweiße und Konservierungsstoffe belasten unsere Verdauungsorgane und verlangen Schwerstarbeit von ihnen. Da ist es naheliegend, dass der Darm und sein sensibles Milieu zu kämpfen haben. Am besten lässt sich das zum einen am Stuhlgang und zum anderen am berühmten Bauchgefühl erkennen. Neigt man zu unregelmäßigem Stuhl, der nicht kompakt oder auch mit viel Pressen verbunden ist, weiß man, der Darm braucht Unterstützung. Menschen mit Übersäuerung klagen auch zunehmend über ein Unwohlsein, leichte Bauchschmerzen oder Blähungen. Noch etwas: Ein übersäuerter und verschlackter Darm wirkt sich auf den gesamten Organismus aus. Unser Immunsystem und auch unsere Emotionen sind eng mit dem Darm verbunden und leiden (übrigens genauso wie die Haut) unter einer nicht funktionierenden Verdauung.
Die Haare
Ist unser Säure-Basen-Haushalt gestört, ist unser Körper ununterbrochen damit beschäftigt, die Balance wiederherzustellen. Er benötigt Mineralstoffe und Spurenelemente, um die Säuren neutralisieren zu können. Werden diese nicht mit der Nahrung aufgenommen, muss er sie sich von anderer Stelle holen. Nicht selten erkennt man das an Haarausfall bzw. sprödem und brüchigem Haar.
Die Knochen
Genauso wie bei den Haaren sucht der Körper in den Knochen nach Mineralstoffreserven, um die große Säurelast zu bewältigen. Deshalb mündet eine chronische Übersäuerung nicht selten in einer Osteoporose. Unsere Knochen sind geniale Mineralstofftanks und deshalb willkommenes Futter, um Säuren loszuwerden. Doch brauchen die Knochen diese Mineralstoffe selbst – für ihre Stabilität.
Müdigkeit und Leistungsfähigkeit
Ist der Säure-Basen-Haushalt gestört, steht der gesamte Organismus unter Stress. Vor allem Müdigkeit und fehlende Leistungsfähigkeit sind die Folgen. Abends fällt das Einschlafen schwer, der Schlaf ist oft unterbrochen und morgens kommt man kaum aus dem Bett. Darunter leidet natürlich die Leistungsfähigkeit am Tag. Und so entsteht langsam, aber sicher ein mühsamer Teufelskreis.
Negative Gedanken
Ob du es glaubst oder nicht, auch Gedanken können uns sauer werden lassen – und nicht nur in Bezug auf unsere Laune. Verbringt man viel Zeit damit, sich über Dinge zu ärgern, alles negativ zu sehen und bei der kleinsten Banalität aus der Haut zu fahren, werden Stresshormone gebildet, die in unserem Organismus Säuren hinterlassen. Diese Denkmuster kann man durch kleine, aber hocheffektive Übungen ändern.
Die Fragen, die sich jetzt stellen: Wollen wir nicht alle unser gesamtes Potenzial ausschöpfen? Wollen wir nicht alle energiegeladen durchs Leben gehen? Wollen wir nicht alle leistungsstark und ausgeglichen sein? Na klar! Dann müssen wir jedoch auch etwas dafür tun und uns gut um unseren Körper kümmern, ihm die notwendigen Nährstoffe liefern und dafür sorgen, dass er richtig aufblühen kann. LOS GEHT’S!!!
Philippa Lovrek, Ernährungswissentschaftlerin, www.basenbox.at
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