Optimisten haben größere Chancen auf ein hohes Alter als Pessimisten – betont unsere Expertin Brigitte Winkelmayer-Krieg. Das zeigen US-Forscher der Boston University School of Medicine in einer breit angelegten Studie, nach der Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung gute Aussichten haben, 85 Jahre und älter zu werden. Aber wie können wir unsere Denkweise ändern?
Warum leben Optimisten länger als die Anderen? Dafür werden mehrere Gründe ins Treffen geführt: Optimisten leben grundsätzlich gesünder, gehen regelmäßig zum Arzt, rauchen oder trinken weniger und treiben mehr Sport. Die Forscher vermuten, dass optimistische Menschen ihre Emotionen und ihr Verhalten besser regulieren können. Sie erholen sich besser von Stresssituationen und Schwierigkeiten und sind sozial besser integriert.
Optimismus sei zwar zum Teil genetisch bedingt, aber auch erlernbar. Diese Forschungserkenntnisse sollten uns optimistisch stimmen: Wir können mit unserer Sichtweise, wie wir etwas wahrnehmen und bewerten, mental etwas tun, um richtig alt zu werden. Und das kostenlos und jederzeit möglich: durch unsere optimistische Einstellung!
Optimisten leben länger: ist das Glas halbvoll oder halbleer?
Es geht beim Optimismus nicht darum, mit einer rosaroten Brille durchs Leben zu gehen. Zum Leben gehören nun einmal Höhen und Tiefen dazu, also die schönen Seiten zu schätzen und schwierige Situationen zu meistern.
Vielen ist die Standardfrage für positives Denken bekannt Ist: Ist das Glas Wasser halbvoll oder halbleer? Welches Glas löscht meinen Durst besser: das halbvolle oder halbleere? Worauf lenke ich meine Aufmerksamkeit? Auf die Fülle oder den Mangel?
Optimismus ist sicher wirkungsvoll, um – wie aktuelle Studien belegen – alt zu werden. Ich persönlich bin davon überzeugt, mehr vom Leben – mehr Lebensfreude – zu haben als wenn ich grantig, zynisch und unfreundlich unterwegs bin.
Gelingt es mir häufig das Positive zu sehen, mich Dingen zu beschäftigen, die mir Freude machen oder nur selten? Folgende Anregungen können dabei unterstützen, die Aufmerksamkeit verstärkt auf das „Halbvolle“ zu legen: Dazu empfehle ich täglich in einem Kalender oder Notizbuch drei positive Erlebnisse, Gelungenes, Schönes einzutragen. Wenn die negativen Gedanken wieder einmal überhandnehmen, darin schmökern. Das hilft, den Blick auf die positiven Seiten des Lebens zu lenken.
Brigitte Winkelmayer-Krieg
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